Dichter und Denker über die Sonne
Erfahren Sie mehr darüber, wie die großen Dichter und Denker der Geschichte die Sonne betrachtet haben und lassen Sie sich von ihren Erkenntnissen inspirieren.
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Die Sonne in der Literatur
Schon seit Jahrhunderten inspiriert die Sonne Dichter und Schriftsteller zu lyrischen Werken und tiefgründigen Gedanken. Von den Sonetten Shakespeares bis hin zu den Naturbeschreibungen Goethes, die Sonne hat immer eine zentrale Rolle in der Literatur gespielt.

Philosophische Betrachtungen zur Sonne
Auch Philosophen haben sich mit der Sonne intensiv auseinandergesetzt und über ihre Bedeutung für das menschliche Leben nachgedacht.
Von der Antike bis zur Moderne finden sich vielfältige Ansichten und Interpretationen zur Sonne in der philosophischen Literatur.
Die Sonne wird in deren Werken in der Regel sehr oft in Bezug auf das Leben, als Lebensspenderin erwähnt.

Die Sonne als Symbol für Erkenntnis und Hoffnung
In vielen Kulturen wird die Sonne als Symbol für Erkenntnis, Wärme und Hoffnung betrachtet. Dichter und Denker haben dieses Symbol genutzt, um tiefgründige Gedanken zu vermitteln und die Leser zum Nachdenken anzuregen.

Die Sonne ist das mächtigste Licht
der Wahrheit und des Lebens.
Kuyay Lorena

Unendliches vermag die Sonne über die Erde und über die Gemüter.
Jeremias Gotthelf
*1797 - †1854


Ein Strahl Sonne kann mehr wecken, als tausend Nächte zu ersticken vermögen.
Carl Ludwig Schleich
*1859 - †1922
Nichts Süßeres gibt es, als der Sonne Licht zu schaun!
Euripides 480 - 407 v. Chr.


Es ist doch erstaunlich, was ein einziger Sonnenstrahl mit der Seele des Menschen machen kann.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
*1821 - †1881
Die wunderbare Lampe des Himmels, die Sonne.
Robert Herrick
*1591 - †1674


Fragt man mich, ob es in meiner Natur sei, die Sonne zu verehren, so sage ich abermals: Durchaus!
Denn sie ist gleichfalls eine Offenbarung des Höchsten, und zwar die mächtigste, die uns Erdenkindern wahrzunehmen vergönnt ist.
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832
Unsere Geschichte
Sonnenkraft
und immer wieder sinkt der Winter und immer wieder wird es Frühling und immer immer wieder stehst Du und freust Dich an dem ersten Grün und wenn die kleinen Veilchen blühn, und immer wieder ist es schön und macht es jung und macht es froh, und ob Du's tausendmal gesehn: wenn hoch in lauen blauen Lüften die ersten Schwalben lustig zwitschern ... immer wieder ... jedes Jahr ... sag, ist das nicht wunderbar?!
Diese stille Kraft der Seele: immer neu sich aufzuringen aus dem Banne trüber Winter, aus dem Schatten grauer Nächte, aus der Tiefe in die Höhe ... sag, ist das nicht wunderbar?!
Diese stille Kraft der Seele, immer wieder sich zur Sonne zu befrein, immer wieder stolz zu werden, immer wieder froh zu sein.
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
*1864 - †1920


Vor allem aber fahren wir fort, an die Sonne zu glauben, wie dick auch das Gewölke sein möge, welches sie unserem schwachen Auge verbirgt.
Friedrich Christoph Dahlmann
*1785 - †1860
Ewig jung ist nur die Sonne Heute fanden meine Schritte mein vergess'nes Jugendtal. Seine Sohle lag verödet, seine Berge standen kahl. Meine Bäume, meine Träume, meine buchendunkeln Höhn –
Ewig jung ist nur die Sonne, sie allein ist ewig schön. Drüben dort in schilf'gem Grunde, wo die müde Lache liegt, hat zu meiner Jugendstunde sich lebend'ge Flut gewiegt. Durch die Heiden, durch die Weiden ging ein wandernd Herdgetön –
Ewig jung ist nur die Sonne, sie allein ist ewig schön.
Conrad Ferdinand Meyer
*1825 - †1898


Ein Sonnenstrahl reicht hin, um viel Dunkel zu erhellen.
Franz von Assisi
*1182 - †1226
Die Sonne geht unter, damit es Nacht werde und Menschen sich über eine neue Morgenröte freuen mögen.
Johann Gottfried von Herder
*1744 - †1803


Bei Sonnenaufgang soll der Kranke von seinem Bett aufstehen.
Babylonischer Talmud
Die Sonne ist die Universalarznei aus der Himmelsapotheke.
August von Kotzebue
*1761 - †1819


Sonne niedergetaucht, in das blaue Meer, ganz von Glut umhaucht; Anmut hat sie sehr.
Friederike Kempner *1828 - †1904
Von der Sonne sollten wir eines lernen: wenn sie kommt, dann strahlt sie.
Unbekannt


Lass doch die Sonne der Ewigkeit strahlen über die Dinge der Zeit.
Ach, wie würden alsdann so geringe Dir erscheinen die irdischen Dinge, und wie stille würdest Du werden mitten in Leid und Sorge der Erden, wenn du die große Ewigkeit ließest durchleuchten die kleine Zeit.
Unbekannt
Der Sturm sprach einst: "Ich kenne die Welt; denn ich zerpflücke sie."
Da sprach der Reif: "Ich kenne die Welt; denn ich erdrücke sie."
Die Sonne lacht: "Ich kenne sie besser; denn ich beglücke sie."
Carmen Sylva
*1843 - †1916


Soll man das schöne Himmelslicht anklagen, weil die Fledermäuse der Sonne Strahlen nicht ertragen können?
Eher mögen tausend Fledermausaugen geblendet werden, als dass die Sonne sich deshalb verfinstere!
Saadi um 1210 - 1292
Heute beim Aufstehen kam mir der Gedanke, wie es doch recht merkwürdig ist, dass gerade die Völker, denen die Sonne besonders heiß auf den Schädel brennt, sie als Gott verehren.
Alle Sonnen- und Feueranbeter wohnten im heißen Süden, wie die Assyrer, Phönizier, Perser. Den Völkern des Nordens ist dieser Kult nicht in den Sinn gekommen, und doch hat man in unserem Klima gewiss mehr Grund zur Dankbarkeit und Freude, wenn die seltene Sonne am Himmel sich zeigt, als da, wo sie sengende Glut und oft Gefahr und Verderben bringt.
Aber die alten Germanen verehrten nicht die Sonne, sondern den Blitz und den Donner. Auch hierin zeigt sich die Hundenatur der Menschen. Sie lieben und verehren den, vor dem sie sich fürchten.
Otto von Bismarck
*1815 - †1898


Ein Sonnenstrahl kann einen anderen Menschen aus mir machen.
Hugo von Hofmannsthal
*1874 - †1929
Immer geht irgendwo die Sonne auf; der Tau trocknet nie auf einmal; immer regnet es irgendwo; stets steigt Dunst auf.
Ewiger Sonnenaufgang, ewiger Sonnenuntergang, ewige Morgenröte.
John Muir
*1838 - †1914


Das ist mein Freund nicht, der die Sonne nicht mag.
Cäsar Flaischlen
*1864 - †1920
Nichts Süßeres gibt es, als der Sonne Licht zu schau'n!
Euripides 480 - 407 v. Chr.


Mögest du immer einen Blick für das Sonnenlicht haben, das sich in deinen Fenstern spiegelt und nicht für den Staub, der auf den Scheiben liegt.
Altirischer Segenswunsch
Manche Leute denken, wir richten unsere Gebete an die Sonne. Das ist falsch. Durch die Sonne richten wir unsere Gebete an den Schöpfer der Sonne.
Indianische Weisheit


Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe.
Ist es doch so wie mit der Sonne:
Wir sehen sie am Horizont untergehen,
aber wissen, dass sie "drüben" weiter scheint.
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832
Wahrheit ist die Sonne des Geistes.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
*1715 - †1747


Sonne ohne Regen macht eine Wüste.
Aus Saudi-Arabien
Die schönste Sonne ist ein fröhliches Gesicht.
Deutsches Sprichwort


Die Sonne ist neu an jedem Tag.
Heraklit von Ephesos
etwa 540 - 480 v. Chr.
Selbst der Sonne
weicht der Adler nicht!
Lateinisches Sprichwort


Die Sonne verleiht dem Monde seinen Glanz.
Anaxagoras
499 - 427 v. Chr.
Auch ein hoher Berg bleibt unter der Sonne.
Aus China


Im Angesicht der Sonne
erbleichet jeder Stern.
Vincenzo Monti
*1754 - †1828
Die Sonne droben ist ein großer Blick der Liebe.
Christoph August Tiedge
*1752 - †1841


Auch der Adler fliegt nicht höher
als die Sonne.
Aus Russland
Stete Sonne härtet den Boden: Suche nicht Hilfe bei Glücklichen.
Otto Ludwig
*1813 - †1865


Gleicher bleibt Gott als die Sonne –
verliere den Mut nie!
Johann Caspar Lavater
*1741 - †1801
Die Sonne – Sinnbild ihres Schöpfers
Die Sonne ist das Auge der Welt, die Freude des Tages, die Schönheit des Himmels, die Anmut der Natur, das Juwel der Schöpfung. Denke, so oft Du sie schaust, an ihren Meister!
Preise, so oft Du sie bewunderst, ihren Schöpfer! Wenn schon die Sonne, die Sein und Schicksal der Schöpfung teilt, so lieblich strahlt, wie gut muss jene »Sonne der Gerechtigkeit« sein!
Ambrosius (um 340 - 397),


Der Mensch ist eine Sonne, seine Sinne sind seine Planeten.
Novalis
*1772 - †1801
Ein Leben ohne Freunde ist wie ein Leben ohne Sonne.
Deutsches Sprichwort


Wem die Sonne scheint,
der fragt nicht nach
den Sternen.
Aus Portugal
Früchte reifen an der Sonne, Menschen reifen durch die Liebe.
Julius Langbehn
*1851 - †1907


Kurz bevor die Sonne aufgeht, ist die Nacht am dunkelsten.
Selma Lagerlöf
*1858 - †1940
Die Sonne geht auf von Rot umhaucht. Die Sonne sinkt nieder, in Rot getaucht.
Eine große Seele zeigt sich gleich. In Glück, in Unglück - an Schönheit reich.
Leopold Jacoby
*1840 - †1895


Laune ist eine schattige Bank am Weg zur Sonne.
Alois Essigmann
*1878 - †1937
Nichts Neues unter der Sonne. Alte Komödien, neue Komödianten.
Ludwig Aurbacher
*1784 - †1847


Dem Fröhlichen gehört die Welt, die Sonne und das Himmelszelt!
Unbekannt
Einem frohen Gemüt lacht die Sonne auch bei Regenwetter.
Unbekannt


Wolken bedecken wohl – und vernichten doch nie die Sonne.
Johann Caspar Lavater
*1741 - †1801
Wenn die Sonne nicht scheint, kommt der Arzt öfters.
Aus Tschechien


Auch in einer Träne kann sich die Sonne spiegeln.
Unbekannt
Vergiss nie, dass hinter den Wolken die Sonne scheint.
Unbekannt


Die Würde ist die Sonne des Alters.
Aus Persien
Dem Melancholiker geht die Sonne schon des Morgens unter.
Emanuel Wertheimer
*1846 - †1916


Wenn man die Fähigkeit hat, die Sonne hinter den Wolken zu sehen und nicht über die Wolken vor der Sonne jammert, dann ist das Leben lebenswert.
Unbekannt
Sei ein Sonnenkind dein ganzes Leben, nur wer Sonne hat, kann Sonne geben.
Unbekannt


Die Liebe treibt um Sonne und Sterne.
Dante Alighieri
*1265 - †1321
Bei steigender Sonne: Hoffnung; beim Niedergang: Friede.
Lateinisches Sprichwort


Die Sonne für das Gemüt ist der Wille.
Wilhelm von Humboldt
*1767 - †1835
Sonne und Kunst beleuchten am schönsten das Ferne.
Johann Jakob Mohr
*1824 - †1886


Die Sonne droben ist ein großer Blick der Liebe.
Christoph August Tiedge
*1752 - †1841
In jedem Land geht am Morgen die Sonne auf.
George Herbert
*1593 - †1633


Ich will die Sonne sein, die Deine Tränen trocknet.
Unbekannt
Hoffnung und Erinnerung sind zwei liebliche Schwestern. Erstere ist wie Morgenrot; sie lächelt lange vorher, ehe die Sonne erscheint. Letztere umspielt uns wie Abendröte, wenn auch die Sonne schon längst untergegangen ist.
Heinrich Martin
*1818 - †1872


Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt dennoch, wenn es dunkel ist.
Nachruf
Sterben ist das Auslöschen der Lampe im Morgenlicht, nicht das Auslöschen der Sonne.
Rabindranath Tagore
*1861 - †1941


Dem Tod und der Sonne kann man nicht recht in die Augen schauen.
Deutsches Sprichwort
So wie die Sonne die Blumen färbt, so färbt die Kunst das Leben.
John Lubbock, 1. Baron Avebury
*1834 - †1913


Das Lachen ist die Sonne, die aus dem menschlichen Antlitz den Winter vertreibt.
Victor Hugo
*1802 - †1885
Ach, die bleiche Sonne Wintersonne! Sie ist traurig wie eine glückliche Erinnerung.
Gustave Flaubert
*1821 - †1880


In jedem Menschen ist Sonne - man muss sie nur zum Leuchten bringen.
Sokrates
470 - 399 v. Chr.
Mädchenfreundschaft gleicht dem Mondlicht: es verblasst, wenn die Sonne der Liebe aufgeht.
Franz von Schönthan
*1849 - †1913


Ein guter Freund und der Schatten erscheinen nur, wenn die Sonne scheint.
Benjamin Franklin
*1706 - †1790
Wenn man die Sonne aufgehen sehen will, muß man im Dunkeln aufstehen.
Unbekannt


Lasse nicht lange die Sonne schlafen, ehe Du zur Ruhe gehst.
Carl Ludwig Schleich
*1859 - †1922
Alles, selbst die Lüge, dient der Wahrheit; Schatten löschen die Sonne nicht aus.
Franz Kafka
*1883 - †1924

Lenken wir unsere Gedanken in die gewünschte Richtung:
Dorthin, wo die Sonne scheint.
Unbekannt


Was die Sonne nie sagt
Selbst nach all dieser Zeit sagt die Sonne nie zur Erde: "Du stehst in meiner Schuld."
Schau, was eine solche Liebe bewirkt - sie erleuchtet den ganzen Himmel.
Hafis (Ḥāfeẓ)
um 1320 - 1388

Dem Fetten und dem Mageren scheint dieselbe Sonne, nur ihre Schatten sind verschieden.
Von den Tamilen
Ein großer Geist leuchtet, wie eine Sonne. Die kleinen Geister drehen sich um ihn, wie Planeten. Sie scheinen aber nur, weil die Sonne scheint. Wehe jedem, der an sein eigenes Licht glauben lernt!
Julie Eyth geb. Julie Capoll
*1816 - †1904

Was die Sonne bescheint, das wird erträglicher, milder, lieblicher, selbst der Menschen Pein.
Jeremias Gotthelf
*1797 - †1854

Mit den äußeren Sinnen fühlen und sehen wir den Boden unter uns, die Sonne über uns.
Mit dem innersten Sinn sind wir einig, urverbunden mit allen Welten:
Sonne ist bloß unser herrlichster Inhalt.
Theodor Däubler
*1876 - †1934


Möge die Sonne Dein Gemüt erhellen, der Regen Deine Stimmung aber nicht verdunkeln.
Altirischer Segenswunsch
Der Pfingsttag kennt keinen Abend, denn seine Sonne, die Liebe, geht nie unter.
Theodor Fontane
*1819 - †1898


Gib deinem Firmament auch eine Sonne: in Deine Weisheit stell das Herz hinein!
Margarete Seemann
*1893 - †1949
Die einsame Wolke
Sonne warf den letzten Schein, müd im Niedersinken. Eine Wolke noch allein schien ihr nachzuwinken. Lange sie wie sehnend hing, ferne den Genossen. Als die Sonne unterging, war auch sie zerflossen.
Martin Greif
*1839 - †1911


Es ist Sonne genug, es ist Acker genug, hätten wir nur der Liebe genug!
Bjørnstjerne Bjørnson
*1832 - †1910
Der du die wahre Sonne der Welt bist, die immer auf- und niemals untergeht.
Erasmus von Rotterdam
*1469 - †1536


Jeder Freund ist des andern Sonne und Sonnenblume zugleich, er zieht, und er folgt.
Jean Paul
*1763 - †1825
Tränen, in denen die Sonne des Mitleids glänzt, sind ein schöner Tau des Herzens.
Peter Sirius
*1858 - †1913


Ein Erzdieb ist der Mond, denn er schnappt weg sein blasses Licht der Sonne.
William Shakespeare
*1564 - †1616
Die Sonne nimmt mit der Entfernung an Hitze ab, bei der Liebe ist's umgekehrt.
Wilhelm Schlichting
19./20. Jh.
Publikation um 1930
(Verlag Wilhelm Schlichting in Stuttgart-Gablenberg)
Quelle: Schlichting (Hg.)


In der Sonne ist man gerne müßig; die Arbeit aber tut man besser im Schatten.
Helene Gräfin von Waldersee geb. von Wilamowitz-Möllendorff
*1850 - †1917
Quelle: Waldersee, Späne aus stiller Werkstatt. Aphorismen, 1908
Die Sonne scheint, die Sonne scheint, das ist der Zauber. Die Blumen wachsen, die Wurzeln strecken sich, das ist der Zauber. Leben und stark sein, das ist der Zauber, er ist in mir, er ist in uns allen.
Frances Hodgson Burnett
geb. Frances Eliza Hodgson
*1849 - †1924


Könnte ich leben, ohne zu arbeiten, ich wäre das glücklichste Wesen unter der Sonne.
Fanny zu Reventlow
*1871 - †1918
Bild: Franziska Gräfin zu Reventlow, um 1900 Quelle: Wikipedia, gemeinfrei
Stammst du von dem königlichen Adler, so zeig es auch durch Schauen in die Sonne.
William Shakespeare
*1564 - †1616


So wohl tut nicht der Sonne Blick im Lenz, als Freundes Angesicht in solcher Stunde.
Friedrich von Schiller
*1759 - †1805
Unser Leben ist wie der Lauf der Sonne. Im dunkelsten Augenblick wartet schon das Tageslicht.
Unbekannt
'Quelle: London Times


Es gibt eben nichts Vollkommenes unter der Sonne,
und töricht wäre es, das zu beanspruchen.
Lou Andreas-Salomé
*1861 - † 1937
Ich suche durch Mühen meine Gedanken von Dir zu lenken, aber sie glühen zu Dir ohne Wanken; ich muss Dein gedenken! Wie nach der Sonne verlangen die Reben, verlangt mich's nach Dir, meine Sonne, mein Leben!
Friedrich von Bodenstedt
*1819 - †1892


So oft die Sonne aufersteht, Erneuert sich mein Hoffen, und bleibet, bis sie untergeht, wie eine Blume offen.
Gottfried Keller
*1819 - †1890
Was wahr ist beim Licht der Lampe, ist nicht immer wahr beim Licht der Sonne.
Joseph Joubert
*1754 - †1824


Das Leben ist eine reine Flamme, und wir leben mit einer unsichtbaren Sonne in uns.
Thomas Browne
*1605 - †1682
Die Sonne grübelt nicht, warum sie scheine. Sie scheint. Ihr Leben, Künstler, sei das Deine.
Christian Morgenstern
*1871 - †1914


Nur eine Sonne und so viele Augen! Nur eine Welt und so viele betrachtende Seelen!
Jakob Bosshart
*1862 - †1924
Es ist unmöglich, dass ein Mensch in die Sonne schaut, ohne dass sein Angesicht hell wird.
Friedrich von Bodelschwingh
*1831 - †1910


Wer Gott aufgibt, der löscht die Sonne aus, um mit einer Laterne weiter zu wandeln.
Christian Morgenstern
*1871 - †1914
Die Ehre ist für manche nichts anderes als eine an der Sonne der Öffentlichkeit schillernde Seifenblase.
Peter Sirius
*1858 - †1913


Erst dann werde ich die Finsternis nicht mehr lieben, wenn ich die Sonne geschaut habe.
Augustinus von Hippo
*354 - †430
Und Freud und Wonne aus jeder Brust. O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832


Bedenke, wie dunkel ein Leben wird, wenn der trübselige Mensch seine eigene Sonne sein will!
Jeremias Gotthelf
*1797 - †1854
Wenn Du ein bess'res Glück erwartest morgen, dann scheint Dir heut' die hellste Sonne düster.
Leopold Schefer
*1784 - †1862


Wer hat sich vorgenommen, der Heirat zu entkommen, der siehet würdig nicht der Sonne güld'nes Licht.
Simon Dach *1605 - †1659
Die Liebe ist eine Sonne; je tiefer sie sinkt, desto länger werden die Schatten im Leben.
Peter Sirius
*1858 - †1913


Sie ist wieder gefunden. Was? Die Ewigkeit. Es ist das Meer, verbunden mit der Sonne in eins.
Arthur Rimbaud
*1854 - †1891
Ein gutes Gewissen ist besser als zwei Zeugen. Es verzehrt Deinen Kummer, wie die Sonne das Eis. Es ist ein Brunnen, wenn es Dich dürstet; ein Stab, wenn Du sinkest; ein Schirm, wenn Dich die Sonne sticht, und ein Kopfkissen im Tode.
Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere
*1741 - †1796


Vergleichung:
Wie der köstlichste Wein von seinem Boden Geschmack nimmt, Saft und Farbe, so sind wir die Gewächse der Zeit:
Dies kocht reifer die Sonne, dem gibt sie süßere Anmut; Aber des Bodens Natur ändert nicht Sonne noch Zeit.
Johann Gottfried von Herder
*1744 - †1803
Die Pflanzen brauchen Sonne, um Pflanzen zu werden.
Die Menschen brauchen Liebe, um Menschen zu werden.
Unbekannt


Wessen elastischer und energischer Gedanke mit der Sonne Schritt hält, dessen Tag ist ein ständiger Morgen.
Henry David Thoreau
*1817 - †1862
Beste Gabe ist Gesundheit; Genügsamkeit ist Reichtums Sonne, treuste Sippschaft ist Vertrauen, und Nirvana höchste Wonne.
Buddha Siddhartha Gautama
560 - 480 v. Chr.


Expansion -
'nen Platz an der Sonne erlangen?
Nicht leicht.
Denn wenn er erreicht, ist sie untergegangen.
Karl Kraus
*1874 - †1936
Die Einsamkeit pflanzt nicht: sie reift… Und dazu noch musst du die Sonne zur Freundin haben.
Friedrich Nietzsche
*1844 - †1900


Ein edles Herz, gleich wie die Sonne, zeigt seine Größe, wenn es am tiefsten Punkt ist.
Philip Sidney
*1554 - †1586
Die Sonne bescheint nur das Auge des Mannes, aber in das Auge des Kindes scheint sie hinein.
Ralph Waldo Emerson
*1803 - †1882


Der Freiheit Morgen steigt herauf, ein Gott ist's, der die Sonne lenket, und unaufhaltsam ist ihr Lauf!
Ludwig Uhland
*1787 - †1862
Die Poesie ist ein Gemeingut der Menschheit, sie soll aufgehen über alle wie die allbeleuchtende allerwärmende Sonne.
Ludwig Uhland
*1787 - †1862


Wenn du Tränen vergießt, weil du die Sonne nicht siehst, siehst du auch die Sterne nicht.
Rabindranath Tagore
*1861 - †1941
Gold glänzt zumeist, wo Tugend nicht mehr strahlt: Die Sterne glüh'n erst, wenn die Sonne sank.
Edward Young
*1683 - †1765


Gib mir Jugend, Sangeswonne, himmlischer Gebilde Schau, stärke mir den Blick zur Sonne, leiser, frischer Maientau!
Ludwig Uhland
*1787 - †1862
So wie das Licht des Mondes die Sonne spiegelt, mögest du ein Widerschein deines gütigen Schöpfers sein.
Altirischer Segenswunsch


Glück ist wie die Sonne. Ein wenig Schatten muss sein, wenn es dem Menschen wohl werden will.
Otto Ludwig
*1813 - †1865
Wünsche
Was ich mir wünsche? … An jedem Tag ein Herz voll Sonne und Amselschlag. Rote Rosen an meinen Wanderwegen, meines Gottes und guter Menschen Segen. Wiesen und tiefe Waldeinsamkeit, Lieder und auch mein Bündlein Leid. Eine Seele, die Tags in die Sonne singt, mit stillen Sternen den Reigen schwingt, und am letzten Tag einen höchsten Flug in die Sonne hinein… Das wär mir genug!
Karl Ernst Knodt
*1856 - †1917


Der Reichtum, der keine Wünsche mehr offen lässt, kann sich selbst an der Sonne nicht mehr freuen.
Wilhelm Vogel
19./20. Jh.
Liebe und Logik sind wie Sonne und Mond; wenn das eine Gestirn aufgeht, geht das andere unter.
Marcus Tullius Cicero
106 - 43 v. Chr.


Wie traurig ist das Weinen des Greises! – Nächtlicher Regen, der nicht auf Sonne und klaren Himmel hofft.
Constantin Christomanos
*1867 - †1911
Die Liebe ist unter den Tugenden, was die Sonne unter den Sternen: Sie gibt ihnen Glanz und Schönheit
Franz von Assisi
*1182 - †1226


Gottes Wort ist die rechte Sonne, die uns den ewigen Tag gibt, zu leben und fröhlich zu sein.
Martin Luther
*1483 - †1546
Mag auch das Auge des Nachtvogels die Sonne nicht sehen: Es schaut sie dennoch das Auge des Adlers.
Thomas von Aquin
*1224 - †1274


Die Sonne hat ihren eigenen Pfad, sie gibt das Licht und entführt es wieder. Die Erde antwortet unerschöpflich.
Von den Ojibwa
Die Ojibwe sind ein Anishinaabe-Volk, ein nordamerikanischer Indianerstamm aus der Gruppe der Algonkin,
dessen Heimat einen Großteil der Region der Großen Seen und der nördlichen Ebenen umfasst und sich bis in die Subarktis und die gesamten nordöstlichen Wälder erstreckt. Quelle: Wikipedia
Wenn zwei gute Freunde sind, die einander kennen, Sonne und Mond begegnen sich, ehe sie sich trennen.
Unbekannt


Wer blind ist, sieht auch die Sonne nicht, und wer taub ist, hört auch den Donner nicht.
Jeremias Gotthelf
*1797 - †1854
Quelle: Gotthelf, Die schwarze Spinne, 1842
Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne, die liebt' ich einst alle in Liebeswonne.
Ich lieb sie nicht mehr, ich liebe alleine Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine;
sie selber, aller Liebe Bronne, ist Rose und Lilie und Taube und Sonne.
Heinrich Heine
*1797 - †1856


Aus bitter'n Meeren zieht die Sonne süßes Wasser, So zieh' auch Liebe Du aus Herzen Deiner Hasser.
Friedrich Rückert
*1788 - †1866
Ich selbst muss Sonne sein, ich muss mit meinen Strahlen das farbenlose Meer der ganzen Gottheit malen.
Angelus Silesius
*1624 - †1677
dt.: Schlesischer Engel, eigentlich Johannes Scheffler


Trübe Tage werden gegen Abend, wenn die Sonne hinabsteigt, heller; und manches trübe Leben erfährt dieselbe Begnadigung.
Moritz Heimann
*1868 - †1925
Man muss freie, einfache Gedanken des Lichtes täglich wiederholen, wie die Sonne täglich aufgeht und die Nacht verscheucht.
Berthold Auerbach
*1812 - †1882
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Das Genie ist oft durch eine lächerliche Seite verunstellt und die Sonne manchmal von einer kleinen Wolke verhüllt.
Jean Antoine Petit-Senn
*1792 - †1870
Frag' den Grashalm, der der Sonne regenschwer entgegenzittert, ob er heute wünschen möchte, dass es gestern nicht gewittert.
Wilhelm Müller
*1794 - †1827


Und doch, wer wendet sein Herz nicht gern der Zukunft zu, wie die Blumen ihre Kelche der Sonne?
Heinrich von Kleist
*1777 - †1811
Wer knabenhaft schmollt und weint und greint, wenn draußen die liebe Sonne scheint, verdient nicht den goldenen Morgen.
Angelika von Hörmann
*1843 - †1921


Die Sonne hält mir doch nicht still, und immer geht's den alten Gang das liebe lange Leben lang.
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832
Im Blätterwald
Da nun die Blätter fallen, O weh, wie fahl, fühl' ich, wie alt ich worden bin. Das macht mir Qual.
Die Sonne scheint. Ach, Sonne, wie bist du kalt. Einst war der Herbst mir auch ein Lied. Jetzt bin ich alt.
Otto Julius Bierbaum
*1865 - †1910


Schön ist der Tropfen Tau am Halm, und nicht zu klein, der großen Sonne selbst ein Spiegelglas zu sein.
Friedrich Rückert
*1788 - †1866
Das Unvermögen unseres Verstandes, Gottes Wesen zu erfassen, gleicht dem Unvermögen des Augenlichtes, das Licht der Sonne zu erfassen.
Moses Maimonides
um 1135 - †1204


Die Sonne, der Mond und die Sterne wären schon lange verschwunden... wären sie in der Reichweite gieriger menschlicher Hände.
Havelock Ellis
*1859 - †1939
Der Regen fällt nicht ihm, die Sonne scheint nicht ihr, Du auch bist anderen geschaffen und nicht Dir.
Angelus Silesius
*1624 - †1677


Auf des Wassers Tropfen achtend, ich des Weltmeeres Wesen fand; Sonnenstäubchen still betrachtend, hab' die Sonne ich erkannt.
Unbekannt
Ein Reicher, der, ohne geizig zu sein, niemandem Gutes erweist, gleicht einer Sonne, die ihr Licht verloren hat.
Antoine de Rivarol
*1753 - †1801


Genug, wenn Fehler sich mit größ'rer Tugend decken; die Sonne zeugt das Licht, und hat doch selber Flecken.
Albrecht von Haller
*1708 - †1777
Um den vermodernden Sumpf schwebt bunt in der Sonne der Falter; arglos über dem Tod gaukelt die Freude dahin.
Emanuel Geibel
*1815 - †1884


Sterblichkeit ist Schein, ist, wie die Farben, die vor uns'rem Auge zittern, wenn es lange in die Sonne sieht!
Friedrich Hölderlin
*1770 - †1843
Mir ist's, als wär der Erdenkampf die Nacht, der Tod die Morgenröte, und dem Grabe Entsteigt die Sonne der Unsterblichkeit.
Theodor Körner
*1791 - †1813


Je höher der Mensch steigt, desto mehr sollte er, wie die Sonne, nicht nur glänzen, sondern auch wärmen.
Theodor Toeche-Mittler
*1837 - †1907
Trotz ihrer Flecken, erleuchtet, erwärmt und belebt die Sonne alles; hieran denke, wenn du einen großen Mann beurteilst.
Karl August Ernst von Ernsthausen
*1782 - †1847


Der Ruhm glänzt, wie die Sonne, mit eigenem Lichte: die Ehre gleicht der Erde, die mit geborgten Strahlen leuchtet.
Carl Ludwig Börne
*1786 - †1837
Dunkel umfängt uns rings, doch, steigt die Sonne der Liebe, Über des Abgrunds Nacht spielen die Falter des Glücks.
Wilhelm Hertz
*1835 - †1902


Ein froher Mensch, ein Kleinod, das in der Sonne funkelt, O, hüte Dich, dass nicht Dein Schatten ihn verdunkelt!
Karl August Förster
*1784 - †1841
Die Kunst ist ein Höchstes, Unteilbares, Ganzes, die Künste sind nur die Strahlen einer Sonne.
Arthur Stahl
*1830 - †1876


Über das irdische Leid, wenn die Sonne der göttlichen Freiheit durchbricht, spannt der Humor farbig als Bogen sich aus.
Emanuel Geibel
*1815 - †1884
Und auf dem Gipfel des Lebens erkennen wir, dass alles Steigen die Sonne doch über uns lässt.
Julie Eyth
*1816 - †1904


In den einsamen Stunden des Geistes ist es schön, in der Sonne zu geh'n, an den gelben Mauern des Sommers hin.
Georg Trakl
*1887 - †1914
Sinkt die Sonne …
Sinkt die Sonne auch ins Trübe, Einmal rollt ihr Glanz hervor; und so hebt sich meine Liebe herrlich über Leid empor.
Gold'ne Glut aus großen Stunden leuchtet abgeklärt und fern; und der Schmerz, versöhnt empfunden, steigt gen Himmel und wird Stern.
Ludwig Jacobowski
*1868 - †1900


Einen Tag nur dauert der Jugend Blüte; die Sonne steigt und sinket; mit ihr sank auch die Blüte dahin.
Mimnermos von Kolophon
um 650 - 580 v. Chr.
Nicht nur die Sonne oder der Sommer, auch jede andere Stunde und Jahreszeit müssen der Freude ihren Zins geben.
Ralph Waldo Emerson
*1803 - †1882


Unsere Seele gleicht der Sonne; hier geht sie unter, um im selben Augenblick in einer anderen Welt strahlend aufzugehen.
Nachruf
Von Erde zu Erde – was soll ich klagen? Hat doch dazwischen so überviel Segen, Sonne Leben und Liebe gelegen.
Carl Hermann Busse
*1872 - †1918


Falsche Freunde sind Schwalben, die nur des Sommers da sind, Sonnenuhren, die nur brauchbar sind, solange die Sonne scheint.
Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere
*1741 - †1796
Denke, dass die ganze Natur sich zur Ruhe streckt, wenn die Sonne versinkt. Warum will der Mensch allein wachen?
Carl Ludwig Schleich
*1859 - †1922


Wohltaten gleichen dem Wasser, das die Sonne aus dem Meere zieht; als fruchtbarer Regen fällt es wieder auf die Erde.
August von Kotzebue
*1761 - †1819
Männer, die wirklich heldenhaft handeln, rühmen sich ihrer Verdienste nie. Feuer brennt lautlos, und ohne Lärm scheint die Sonne.
Mahabharata indisches Nationalepos aus dem Hindu-Sanskrit, deren wichtigstes Lehrgedicht die Bhagavadgîtâ ist; entstand um 400 v. Chr. bis um 400 n. Chr., als Verfasser gilt Vjāsa


Sei mir gegrüßt, mein Berg mit dem rötlich strahlenden Gipfel! Sei mir, Sonne, gegrüßt, die ihn so lieblich bescheint!
Friedrich von Schiller
*1759 - †1805
Was die Poesie einmal angelächelt, das glüht nach, wie jene Eisgipfel, auch wenn die Sonne schon lange hinuntergegangen ist.
Johann Jakob Mohr
*1824 - †1886


Nimm das Wohlwollen hinweg und Du entfernst die Sonne aus der Welt, Du machst den Verkehr unter den Menschen unmöglich.
Gregor I. der Große
um 540 - 604
Papst ab 590
Einer, der Gott leugnet, ist wie einer, der die Sonne leugnet;
es wird ihm nicht viel helfen: sie scheint doch!
Julius Langbehn
*1851 - †1907


Wenn die Kraft versiegt, die Sonne nicht mehr wärmt, der Schmerz das Lächeln einholt, dann ist der ewige Frieden Erlösung.
Unbekannt
Der Anspruch auf einen Platz an der Sonne ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass sie untergeht, sobald er errungen ist.
Karl Kraus
*1874 - †1936


Der Trieb zur Sonne ist die Sehnsucht nach Schönheit, die wie eine glühende Flamme in jedem Wesen, das lebt, emporflackert.
Carl Ludwig Schleich
*1859 - †1922
Die Erde ist eine Gondel, die an der Sonne hängt, und auf der wir aus einer Jahreszeit in die andere fahren.
Johann Peter Hebel
*1760 - †1826


Gepriesen seist Du, mein Herr, mit all Deinen Geschöpfen, zumal durch unsere edle Schwester Sonne, die uns'ren Tag erleuchtet.
Franz von Assisi
*1182 - †1226
Wir nennen es Helligkeit, wenn uns mit dem Aufgang der Sonne das Nahe sichtbar gemacht und die Sterne verfinstert werden.
August Pauly
*1850 - †1914


Krankenbesuch
Zwei gute Gesellen wir waren, die Sonne und ich. Wir sind in freudigen Jahren gar oft miteinander gefahren. Nun bin ich siech. Grau schleichen die Tage, die bangen. Doch sieh, da erscheint an meinem Bette ein Prangen, die Sonne mit leuchtenden Wangen besucht ihren Freund.
Jakob Bosshart
*1862 - †1924
Die Uhr, sie zeigt die Stunde, die Sonne teilt den Tag; doch was kein Aug' erschaute, misst uns'res Herzens Schlag.
Franz Grillparzer
*1791 - †1872


Die Geheimnisse des Glaubens sind wie die Sonne: Hineinschauen kann man nicht, aber in ihrem Licht sehen wir alles andere.
G. K. Chesterton
*1874 - †1936
Nimm geduldig so Glück wie Plag, Sonne und Sternengewimmel! Erde schenkt Dir der blaue Tag, aber die Nacht den Himmel.
Viktor Blüthgen
*1844 - †1920


An diesem Ort war ich noch niemals: Anders geht der Atem, blendender als die Sonne strahlt neben ihr ein Stern.
Franz Kafka
*1883 - †1924
Der Ruhm erfüllt die Welt mit Tugenden, und wie eine gnädige Sonne bedeckt er die Erde mit Blumen und Früchten.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
*1715 - †1747


Die Wahrheit soll wie die Sonne nicht zu hell sein: sonst flüchten die Menschen in die Nacht und machen es dunkel.
Friedrich Nietzsche
*1844 - †1900
Wer mit goldenen Flügeln zu nah sich zu Sonne emporschwingt bringt sie zum Schmelzen und macht sein eigenes Glück zuschanden.
William Shakespeare
*1564 - †1616


Mit der Verehrung alles Lebendigen wächst meine Seele und mein Leib wird stark im Rhythmus Deiner Sonne und Deines Mondes.
Gebet eines Schamanen
Die Wandersleute klagen laut – Zeig' Sonne, Dich in Deiner Pracht, Blick' ins verweinte Angesicht der Erde, dass sie freundlich lacht!
Johannes Trojan
*1837 - †1915


Im Glück wie im Unglück bleiben große Charaktere sich gleich: rot ist die Sonne beim Aufgang, rot auch beim Untergang.
Aus Indien
Große Sonne, Dich beneiden, Ewige, wir um Dein Los, groß im Kommen, groß im Scheiden, und in alter Treue groß.
Martin Greif alias Hermann Frey
*1839 - †1911


Daraus, dass die Sonne bisher jeden Tag aufgegangen ist, zu folgern, dass sie es wieder tun werde, ist eine unhaltbare Vermessenheit.
Unbekannt
Ich liebe die Welt, die Sonne, die Erde, die Blumen, die Vergnügungen, die Jugend, die Schönheit; ich habe Durst nach Glück!
Malwida von Meysenbug geb. Malwida Rivalier
*1816 - †1903


Um so höher die Blüte der Sonne zustrebt, um so tiefer schlagen sich ihre Wurzeln in den Boden, welcher sie trägt.
Herman Friedrich Grimm
*1828 - †1901
Rot geht die Sonne auf und geht auch unter rot.
Die Größe bleibt sich gleich
im Glück und in der Not.
Ernst Heinrich Meier
*1813 - †1866


Wenn die Sonne steigt, so schwinden die Nebel. Und wenn der Tod naht, so schwindet Irrtum und Trug vor deinen Augen.
Johann Heinrich Pestalozzi
*1746 - †1827
Auch das Meer hat keine Heimat und es gehört allen, die es hören, wo auch immer die Sonne auf- oder untergeht.
Giovanni Verga
*1840 - †1922


Ich will dir keinen Schatten machen kleines Tierchen - es war eine Spinne -, die Sonne gehört dir so gut als mir.
Georg Christoph Lichtenberg
*1742 - †1799
Zweifle an der Sonne Klarheit. Zweifle an der Sterne Licht. Zweifl', ob lügen kann die Wahrheit, nur an meiner Liebe nicht.
William Shakespeare
*1564 - †1616


Doch schon bewegte Willen und Verlangen mir, wie ein gleichbewegtes Rad, die Liebe, die kreisen macht die Sonne wie die Sterne.
Dante Alighieri
*1265 - †1321
Lässt der Sonne Glanz verschwinden, wenn es in der Seele tagt, Wir im eignen Herzen finden, was die ganze Welt versagt.
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832


Wie eine Sonne geht das Herz durch die blassen Gedanken und löschet auf der Bahn ein Sternbild nach dem andern aus.
Jean Paul
*1763 - †1825
Hab Sonne im Herzen!


Hab Sonne im Herzen, ob's stürmt oder schneit. Ob der Himmel voll Wolken, die Erde voll Streit! Hab Sonne im Herzen, dann komme, was mag, das leuchtet voll Licht dir den dunkelsten Tag!


Hab ein Lied auf den Lippen, mit fröhlichem Klang und macht auch des Alltags Gedränge dich bang! Hab ein Lied auf den Lippen, dann komme, was mag, das hilft dir verwinden den einsamsten Tag!


Hab ein Wort auch für and're in Sorg und in Pein und sag, was dich selber so frohgemut lässt sein: Hab ein Lied auf den Lippen, verlier nie den Mut, hab Sonne im Herzen, und alles wird gut!
Cäsar Flaischlen
*1864 - †1920
Er wahrlich liebte die Sonne, die purpurn den Hügel hinabstieg, die Wege des Waldes, den singenden Schwarzvogel und die Freude des Grüns.
Georg Trakl
*1887 - †1914


Die Freiheit ist wie Licht und Sonne; man muss sie verloren haben, um zu verstehen, dass man ohne sie nicht leben kann.
Giacomo Matteotti
*1855 - †1924
Jugend halte dir die Schale, Freude schenke dir den Trank. Jugend - auch im Abendstrahle - Freud' - auch wenn die Sonne sank.
Franz Grillparzer
*1791 - †1872


Das war alles damals! – Damals schien die Sonne in der rechten Weise; damals machte der Regen auf die rechte Art nass.
Wilhelm Raabe
*1831 - †1910
Sonnenuntergang

Ein Nebel verschleiert die Felder und winkt, voll Wehmut feiert die Sonne und sinkt. Voll Wehmut feiert mein Herz mit und klingt vergessen umschleiert, nun die Sonne sinkt.

Von seltsamen Träumen, wie Sonnen glüh'n in den himmlischen Räumen, flammend und kühn, siehst du noch schäumen die Lüfte und sprüh'n, wie Sonnen verglüh'n in den himmlischen Räumen.
Paul Verlaine
*1844 - †1896
Übersetzung: Franz Evers
Die Liebe ist göttlichen Ursprungs; sie wirkt wie der Sonnenstrahl, alles durchdringend, erwärmend, erleuchtend, verklärend, belebend: sie ist die Sonne der Seele.
Julie Burow
*1806 - †1868


In nebligen, dunklen Zeiten lernt man es verstehen, wie weise und wahr die Sprache ist, die Sonne und Wonne in Einklang bringt.
Helene Gräfin von Waldersee
geb. von Wilamowitz-Möllendorff
*1850 - †1917
Wohin mein Weg mich führen mag, der Himmel ist mein Dach, die Sonne kommt mit jedem Tag, die Sterne halten Wach.
Joseph von Eichendorff
*1788 - †1857


O reines und glänzendes Strahlen! O nachtvertreibende Sonne der Weisheit! O Siegerin über Sturm und Flammen! Deine Glorie füllt die Welt!
Aus dem Zen-Buddhismus aus dem Tao

Carl von Ossietzky als Häftling des NS-Regimes im KZ Esterwegen (1934)
Foto: By Bundesarchiv, Bild 183-93516-0010 / Walter Sohst, Heiner Kurzbein / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=127188554
Lerne Gott aus Gott kennen, aus Vernunft nicht und Beweisen; braucht es Fackel oder Kerze, um die Sonne dir zu weisen?
Dschami *1414 - †1492

Es kommt nicht darauf an, wie viel Platz ein Volk unter der Sonne einnimmt, sondern wie die Güter darauf verteilt sind.
Carl von Ossietzky
*1889 - †1938
bekannte sich zur Demokratie, kämpfte gegen den Totalitarismus, Friedensnobelpreis 1935
Quelle: Ossietzky, in: Die Weltbühne. Deutschland ist ..., 6. November 1928
Deutschland ist das einzige Land, wo Mangel an politischer Befähigung den Weg zu den höchsten Ehrenämtern sichert.
Carl von Ossietzky: Deutschland ist.... , in: Die Weltbühne, 24. Jahrgang, Nummer 45, 6. November 1928, 2. Band, Verlag der Weltbühne, Charlottenburg,
Demokratie Geschichte Bundesregierung für Kultur und Medien; Stiftung Präsident-Theodor-Heuss-Haus
Theodor Heuss-Haus
Es wird einmal die Stunde kommen, wo alles Gegenwart sein wird, was jetzt noch vage Zukunft ist, wo die Zeit selber von uns Rechenschaft fordern wird, was wir all die Jahre getan haben.
Carl von Ossietzky
*1889 - †1938

Carl Ossietzky
als 26-Jähriger im Jahr 1915
Bild gemeinfrei.

Aber wir können nicht an das Gewissen der Welt appellieren, wenn unser eigenes Gewissen schläft.
Carl von Ossietzky
*1889 - †1938

Carl Ossietzky als 26-Jähriger im Jahr 1915
Bild gemeinfrei.
Wohin ich auch gehe, es gibt überall eine Sonne, einen Mond, Gestirne, Träume für den Schlaf, Vögel und die Allgegenwart Gottes.
Epiktet
um 50 - 138 n. Chr.


Welch ein Narr ist der Mensch! In allem muss er sich spiegeln! Selbst in Sonne und Mond hat er sein Antlitz entdeckt.
Friedrich Hebbel
*1813 - †1863
Ein Ideal, der Sonne vergleichbar, Stets unerreicht und unerreichbar, Das, das ist die Liebe, die Krone des Strebens, Die höchste Wonne des Erdenlebens!
Melchior Meyr
*1810 - †1871
Quelle: Kneschke (Hg.), Deutsche Lyriker seit 1850, 1868. Aus: Was ist Liebe?


Verrate niemals Deine Kindlichkeit! Sie ist wie eine Goldmine unter dem Schutt Deiner Probleme, Deiner Ängste – eine Sonne, die niemals erlischt.
Aus Tibet
Gleich wie die Sonne, damit sie aufgehe, nicht auf Gebet oder Beschwörung harrt, sondern einfach scheinet und wird von den Menschen mit Freuden empfangen: also sollst auch Du nicht auf Beifall, Anklopfen und Lob warten, damit Du Wohltaten erzeigest. Tue sie freiwillig, so wirst du auch wie die Sonne geliebt.
Epiktet
um 50 - 138 n. Chr.


Wisse, dass Du eine zweite kleine Welt bist und dass die Sonne und der Mond in Dir selbst sind, und ebenso die Sterne.
Origines
*185 - †254
In der abendlichen Sonne
In der abendlichen Sonne sitzen wir gebeugten Rückens auf den Bänken in dem Grünen. Unsere Arme hängen nieder, unsere Augen blinzeln traurig. Und die Menschen geh'n in Kleidern schwankend auf dem Kies spazieren unter diesem großen Himmel, der von Hügeln in der Ferne sich zu fernen Hügeln breitet.
Franz Kafka
*1883 - †1924


Nacht
Finst're, schwarze Riesenfalter töteten der Sonne Glanz. Ein geschloss'nes Zauberbuch, ruht der Horizont – verschwiegen.
Aus dem Qualm verlor'ner Tiefen steigt ein Duft, Erinn'rung mordend! Finst're, schwarze Riesenfalter töteten der Sonne Glanz.
Und vom Himmel erdenwärts senken sich mit schweren Schwingen unsichtbar die Ungetüme auf die Menschenherzen nieder… Finstre, schwarze Riesenfalter.
Albert Giraud
*1860 - †1929
Für den, der sich in Gedanken zum Himmel erhebt, wird es immer klare Tage geben: über den Wolken scheint immer die Sonne.
Leo Tolstoi
*1828 - †1910


Die Sonne ist mir oft verloschen, aber wieder aufgegangen. Und je öfter sie verloschen ist, je heller und schöner ist sie wieder aufgegangen.
Jakob Böhme
*1575 - †1624
Eure Berühmtheit ist wie grünes Gras: es kommt, es geht, dieselbe Sonne sengt es, die zart und frisch es aus der Erde lockt.
Dante Alighieri
*1265 - †1321


Aber man muß das Leben nehmen, wie es ist. Kommt nach Sturm und Regen nicht die Sonne – kühler Vollmondschein hat auch seinen Wert.
Hermann Löns
*1866 - †1914

Vater Sonne, Mutter Erde
Du, Vater, übst durch die Sonne deine Macht aus, die Nacht zu vertreiben, einen neuen Tag zu bringen, ein neues Leben, eine neue Zeit.
Dir, Vater, sagen wir Dank durch die Sonne für dein Licht, für deine Wärme, die allen Wesen Licht gibt.

Frau! Mutter! An deiner Brust nährtest du mich. In deinen Armen hieltest du mich.
Dir meine Liebe.
Erde! Mutter! An deinem Busen finde ich Nahrung. In deinem Mantel suche ich Schutz. Dir meine Verehrung.
Indianische Weisheit
Dankesgebet der Ojibwa
Eigenbezeichnung Anishinabe, nordamerikanischer Indianerstamm aus der Gruppe der Algonkin
Während dem gewöhnlichen Menschen sein Erkenntnisvermögen die Laterne ist, die seinen Weg beleuchtet, ist es dem Genialen die Sonne, welche die Welt offenbar macht.
Arthur Schopenhauer
*1788 - †1860


Witz ist ein Schaumschlagen des Geistes, welches allerlei wunderliche Blasen zu Tage fördert, die im Glanze der Sonne wie wirkliche Edelsteine und Perlen blitzen.
Friedrich von Bodenstedt
*1819 - †1892
Der tugendhafte Mensch gleicht dem dichtbelaubten Baume; ob er gleich selbst den Strahlen der Sonne ausgesetzt ist, verbreitet er Kühlung unter seinen Zweigen.
Aus Indien


Es kann ja nicht immer möglich sein, dass alles sich glücklich ende – Und wenn die Sonne am höchsten steht, Kommt immer die Sonnenwende.
Ferdinande von Brackel *1835 - †1905
Das eben ist der Liebe Zaubermacht, Dass sie veredelt, was ihr Hauch berührt, der Sonne ähnlich, deren gold'ner Strahl Gewitterwolken selbst in Gold verwandelt.
Franz Grillparzer *1791 - †1872


Die Menschen freuen sich über den Aufgang und auch über den Untergang der Sonne und werden nicht gewahr, dass dabei auch ihr Leben dahinschwindet.
Ramayana
Die Kinder sind recht eigentlich unsere Lebenszeiger mit ihrem Vorrücken.
Abendschatten und Kinder, je länger sie werden, desto tiefer neigt sich unsere Sonne.
Nikolaus Lenau
*1802 - †1850


Kein Baum ist so hoch. Kein Stern ist so weit. Keine Sonne ist so heiß. Kein Meer ist so tief wie meine Liebe zu Dir.
Unbekannt
Wär nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt es nie erblicken; Läg' nicht in uns des Gottes eig'ne Kraft, Wie könnt uns Göttliches entzücken?
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832


Vor allem aber fahren wir fort, an die Sonne zu glauben, wie dick auch das Gewölke sein möge, welches sie unserem schwachen Auge verbirgt.
Friedrich Christoph Dahlmann
*1785 -†1860
Der Schneemann
Dem Schneemann gleich, so eisigkalt Ist mancher anzusehen, Doch wenn ihn die Sonne der Gunst bestrahlt, da wird er weich – zum Zergehen.
Friedrich Pesendorfer
*1867 - †1935
Quelle: Pesendorfer, Mein Spruchbüchlein, 1913


Warm schlägt das Blut ja überall; die Sonne färbt nur die Haut, die Seelen färbt sie nicht, und Lieb' und Mitleid hängt an keiner Farbe.
Theodor Körner
*1791 - †1813
Nie bekümmert es die Sonne, dass einige ihrer Strahlen weit und vergeblich in undankbaren Raum fallen und nur ein kleiner Teil auf den reflektierenden Planeten.
Ralph Waldo Emerson
*1803 - †1882


Die Finsternisse von Sonne und Mond, die Gefangenschaft wilder Elefanten und Schlangen und die Armut der Weisen zu sehen, dies zeigt, dass das Schicksal immer obsiegt.
Aus Indien
Wenn uns ein Mensch entgegenkommt, voll Wärme und voll Sonne, wer möchte da in einem Schatten hemmen – und wenn's ein Schatten voller Liebe ist!
Luise Baer 19./20. Jhdt.
Quelle: Baer, Jahresgedanken einer Frau, 1921


Es kommt alles auf die Umgebung an. Die Sonne im lichten Himmelsraume hat eine viel geringere Meinung von sich als die Unschlittkerze, die im Keller brennt.
Marie von Ebner-Eschenbach
*1830 - †1916
Wie die Seele den Leib belebt und stärkt, so wärmen und stärken auch die Sonne, der Mond und die übrigen Planeten das Firmament mit ihrem Feuer.
Hildegard von Bingen
*1098 - †1179


Wie die zarten Blumen willig sich entfalten und der Sonne stille halten, lass mich so still und froh Deine Strahlen fassen und dich wirken lassen.
Gerhard Tersteegen
*1697 - †1769
Unser Sommer ist nur ein grün angestrichener Winter, sogar die Sonne muss bei uns eine Jacke von Flanell tragen, wenn sie sich nicht erkälten will.
Heinrich Heine
*1797 - †1856


Nun schleichen aus dem Moore kühle Schauer Und leise Nebel übers Heideland; Der Himmel ließ, nachsinnend seiner Trauer, Die Sonne langsam fallen aus der Hand.
Nikolaus Lenau
*1802 - †1850
Quelle: Lenau, N., Gedichte. Heidebilder. Aus: Himmelstrauer, entstanden zwischen 1827 und 1831
Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche, noch der Mond des Nachts.
Die Bibel


Und hat der Herbststurm mich verschlagen, War nicht des Lenzes Sonne mein? Und kommt der Frost in rauhen Tagen, soll ich dem Mai nicht dankbar sein?
Rudolf Presber
*1868 - †1935
Eigentlich ist es nur des Menschen, gerecht zu sein und Gerechtigkeit zu üben;
denn die Götter lassen alle gewähren:
Ihre Sonne scheint über Gerechte und Ungerechte.
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832


So wie unsere Erde um die Sonne läuft und sich um sich selbst dreht, so geht es auch mit dem Menschengeschlecht und mit den einzelnen Menschen.
Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere
*1741 - †1796),
Was geschehen ist, eben das wird hernach sein.
Was man getan hat, eben das tut man hernach wieder,
und es geschieht nichts Neues unter der Sonne.
Die Bibel


Ja! eine Sonne ist der Mensch, allsehend, allverklärend, wenn er liebt, und liebt er nicht, so ist er eine dunkle Wohnung, wo ein rauchend Lämpchen brennt.
Friedrich Hölderlin
'1770 - †1843
Auf dem Wasserfalle der beweglichen Zeit ruht der Regenbogen der Gegenwart fest, und rückt und fällt nicht, denn das Ich steht als feste Sonne, die ihn macht.
Jean Paul
*1763 - †1825


Post festum
Schöner als in die Sonne zu seh'n ist es, vor ihr die Augen zu schließen. Dann erst werden sie übergeh'n und Du wirst Farbenwunder genießen.
Karl Kraus
*1874 - †1936
Was willst du nur? Die Sonne geht noch auf in alter Glut und frischer Herrlichkeit. In ihrem Schoße hält die Winterwelt geheimnisvoll des Frühlings Pracht bereit.
Therese Keiter geb. Kellner, Pseudonym: M. Herbert
*1859 - †1925


Die Freundschaft aus dem Leben wegnehmen wollen heißt, die Sonne aus der Welt verbannen; denn nichts Besseres haben uns die unsterblichen Götter geschenkt und nichts Köstlicheres.
Marcus Tullius Cicero
106 - 43 v. Chr.
Willst du die Welt erleben, so frage nicht nach dem, was "extra" ist! Das Große hast Du stets um Dich und über Dir, wie die Sonne.
Ferdinand Avenarius
*1856 - †1923


Mancher bildet sich ein, er sei ein Adler, der mit seinen Wissenschaften an der Sonne stehe, und mit seinen hellen Augen aller andern Fehler ersehen könne.
Paul Winckler
*1630 - †1686
Pseudonym: "Der Geübte"
Die Schönheit der Höhe ist das helle Firmament, das Bild des Himmels ist herrlich anzusehen. Wenn die Sonne aufgeht, verkündet sie den Tag; sie ist ein Wunderwerk des Höchsten.
Die Bibel


Sonne und Erde und Himmel und Meer: sie halten zusammen, freundlich verbunden ein jedes in seinen verschiedenen Teilen, Ob sie gleich fern voneinander im irdischen Weltall erwuchsen.
Empedokles von Akragas
490 - 430 v. Chr.
Das Unvollkommene ist das Gesetz der Erde, unser Auge verträgt den unverhüllten Glanz der Sonne nicht ohne Schmerz, ebenso wenig kann unser Geist das Vollkommene ohne Schwindel begreifen.
Emmy von Rothenfels
*1822 - †1871


Nie hätte das Auge je die Sonne gesehen, wäre es nicht selbst sonnenhafter Natur;
und wenn die Seele nicht schön ist, kann sie das Schöne nicht sehen.
Plotin 205 - 270
Plotinos
Wie Fackeln und Feuerwerk vor der Sonne blass und unscheinbar werden, so wird Geist, ja Genie, und ebenfalls die Schönheit, überstrahlt und verdunkelt von der Güte des Herzens.
Arthur Schopenhauer
*1788 - †1860


Falsche Freunde gleichen unseren Schatten: Sie halten sich dicht hinter uns, solange wir in der Sonne gehen, verlassen uns aber sofort, wenn wir ins Dunkel geraten.
Unbekannt
Immer geht irgendwo die Sonne auf; der Tau trocknet nie auf einmal; immer regnet es irgendwo; stets steigt Dunst auf.
Ewiger Sonnenaufgang, ewiger Sonnenuntergang, ewige Morgenröte.
John Muir
*1838 - †1914


Kein Leid, kein Groll darf allzeit dauern. Es kommt der Tag, da alles grünt, da Kränkung, Schuld und herbes Trauern in gold'ner Sonne Strahl sich sühnt.
Joseph Victor von Scheffel
*1826 - †1886
Warum wolltest Du ängstlich verzagen, kehrt Dir den Rücken das launische Glück? Kannst Du des Nachts ob der Finsternis klagen? Bringt ja der Morgen die Sonne zurück.
Wilhelm August Wohlbrück
*1796 - †1848


Aufgabe des Lebens, seine Bestimmung ist Freude. Freue Dich über den Himmel, über die Sonne, über die Sterne, über Gras und Bäume, über die Tiere und die Menschen.
Leo Tolstoi
*1828 - †1910
Mensch, wie wäre Dir, wenn einst an einem Morgen keine Sonne aufstiege am Himmelsbogen, wenn es finster bliebe über der Erde? Wie wäre es Dir ums Herz?
Jeremias Gotthelf
*1797 - †1854


Der Mensch hält sein Leiden für das der Menschheit, wie die Bienen das Tropfen ihres Bienenstandes, wenn schon die Sonne wieder scheint, für Regen nehmen und nicht ausfliegen.
Jean Paul
*1763 - †1825
Die Sonnenblume möchte dich begrüßen, dieweil sie sich so gern zur Sonne wendet. Nur steht zur Zeit sie noch zurückgewiesen; doch du erscheinst und sie ist gleich vollendet.
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832


Wir können nicht leben, wenn wir die Sonne nicht suchen,
und zum Leben so nötig wie die Luft und Brot ist noch ein Drittes für uns: das helle Sehen.
Ludwig Ganghofer
*1855 - †1920
Der Gedanke, dass der Mensch frei ist, ist schwieriger zu finden gewesen, als der, dass die Erde sich um die Sonne bewege; für ersteren lässt sich kein Kopernikus benennen.
Rudolf von Jhering
*1818 - †1892


Die Zeit vergeht... immer schneller werden ihre eiligen, kleinen Schritte. Wie goldene Stäubchen im roten Strahl der Sonne, so flimmern in der Zeit die Menschen auf und verschwinden wieder.
Maxim Gorki
*1868 - †1936
Wir wissen nicht, warum wir geliebt werden und können es nicht verstehen; aber es ist ein seliges Gefühl, das uns über die schwere Wolkendecke des Lebens zur Sonne emporträgt.
August Pauly
*1850 - †1914


Die Sonnenblume schämte sich, die namenlose Blume als ihre Verwandte anzuerkennen. Da ging die Sonne auf, lächelte der Verachteten freundlich zu und fragte: "Wie geht es dir, mein Liebling?"
Rabindranath Tagore
*1861 - †1941
Es ist abgeschmackt und töricht, den zu verhöhnen, der nach großen Prinzipien handelt. Wenn wir uns auf der kleinen Erde erst einmal verirrt haben, ist unser Wegweiser − die Sonne.
Otto Ernst
*1862 - †1926


Und auf der höchsten Klippe Rand, O gold'ne Sonne, die mir's zeigt, das Reich, nach dem die Sehnsucht stand, das Reich, in dem die Sehnsucht schweigt, das wahre, ew'ge Vaterland.
Paul de Lagarde
*1827 - †1891
Die wahre Liebe, die ihrer höher'n Abstammung treu bleibt und gewiss ist, erwärmt gleich der Sonne, so weit ihre Strahlen reichen, und erhellt verklärend alles in ihrem lauter'n Glanz.
Wilhelm von Humboldt
*1767 - †1835


Die Freude, sie schwindet, es dauert kein Leid, die Jahre verrauschen im Strome der Zeit.
Die Sonne wird sterben, die Erde vergeh'n; doch Liebe muss ewig und immer besteh'n.
Friedrich von Matthisson
*1761 - †1831
Die Verehrung verträgt nämlich nicht die Nähe; sondern hält sich fast immer in der Ferne auf;
weil sie bei persönlicher Gegenwart des Verehrten, wie Butter an der Sonne schmilzt.
Arthur Schopenhauer
*1788 - †1860


Es ist doch nur Ein Gott, der die Sonne scheinen und die Bäume wachsen lässt, und er weiß doch wie es gemeint ist, ob man so oder so zu ihm betet.
Berthold Auerbach
*1812 - †1882
Nicht auf Lichter und Lampen kommt es an, und es liegt nicht an Mond und Sonne, sondern was nottut ist, dass wir Augen haben, die Herrlichkeit Gottes sehen zu können.
Selma Lagerlöf
*1858 - †1940


Der Pfeife des Rattenfängers von Hameln gleichen die jungen Verliebtheiten. Sie lockt – wohin?
Man weiß es nicht, ob auf einen Dornenweg, ob in ein Land, wo die Sonne nicht untergeht.
Hedwig Dohm
*1831 - †1919
Der Morgen erwacht. Es gibt keinen Morgen. Wie kann er schlafen? Es ist ja nichts als die Stunde, in der die Sonne aufgeht. Verflucht! Die Sonne geht ja nicht auf, auch das ist ja schon Unsinn und Poesie. O dürft ich nur einmal über die Sprache her und sie so recht säubern und ausfegen! O verdammt! Ausfegen! Man kann in dieser lügenden Welt es nicht lassen, Unsinn zu sprechen.
Ludwig Tieck
*1773 - †1853


Bei jedem Aufsteh'n stelle Dir die Frage: Was tue ich Gutes am heutigen Tag?
Und denke, wenn die Sonne geht, sie nimmt ein Stück des Lebens mit, das Dir bestimmt.
Unbekannt
Die Liebe ruhet nicht; sie kann in ihren Wirkungen und in ihrem Wohltun gestört und gehindert werden; aber sie hört nicht auf zu lieben, wie die Sonne nicht aufhört zu scheinen.
Matthias Claudius
*1740 - †1815


Ebenso groß wie der sichtbare Weltraum ist dieser Raum im Innern des Herzens. In ihm sind beide, Himmel und Erde, beschlossen. Feuer, Wind, Sonne und Mond - alles ist darin beschlossen.
Upanishaden
Wer ohne Leid, der ist auch ohne Liebe, Wer ohne Reu, der ist auch ohne Treu, Und dem nur wird die Sonne wolkenfrei, Der aus dem Dunkel ringt mit heißem Triebe.
Gottfried Keller
*1819 - †1890


Sonne
Weisheit ist gut mit einem Erbgut und hilft denen, die die Sonne sehen. Denn wie Geld beschirmt, so beschirmt auch Weisheit; aber die Weisheit erhält das Leben dem, der sie hat.
Bibel


Scheint mir die Sonne heut, um das zu überlegen, was gestern war? ... und um zu raten, zu verbinden, was nicht zu erraten, nicht zu verbinden ist, das Schicksal eines kommenden Tages?
Johann Wolfgang von Goethe
*1749 - †1832


Stelle Dich dem Regen entgegen, lasse die eisernen Strahlen Dich durchdringen,
gleite in dem Wasser, das Dich fortschwemmen will, aber bleibe doch,
erwarte so aufrecht die plötzlich und endlos einströmende Sonne.
Franz Kafka
*1883 - †1924
Jeder große Mensch hat eine rückwirkende Kraft: Alle Geschichte wird um seinetwillen wieder auf die Waage gestellt, und tausend Geheimnisse der Vergangenheit kriechen aus ihren Schlupfwinkeln – hinein in seine Sonne.
Friedrich Nietzsche
*1844 - †1900


Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre.
Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.
Unbekannt
Das Haus ist so sauber gefegt, die Luft so rein.
Und doch, wenn die Sonne zu den Fenstern hereintritt, die Urmutter des Lichts:
... immer noch bricht sie sich leuchtende Bahnen durch − Staub!
Friedrich Kayssler
*1874 - †1945


Und nun Ihr alle, die Ihr jung seid, auf die wir hoffend sehen, hinaus in die Sonne, in's Freie, in die Weite, in die Gefahren – in der Badewanne lernt man nicht schwimmen.
Heinrich Zille
*1858 - †1929

Morgen - So oft die Sonne aufersteht

So oft die Sonne aufersteht, erneuert sich mein Hoffen. Und bleibet, bis sie untergeht, wie eine Blume offen; dann schlummert es ermattet im dunklen Schatten ein, doch eilig wacht es wieder auf mit ihrem ersten Schein.
Das ist die Kraft, die nimmer stirbt und immer wieder streitet, Das gute Blut, das nie verdirbt, geheimnisvoll verbreitet! Solang noch Morgenwinde voran der Sonne weh'n, wird nie der Freiheit Fechterschar in Nacht und Schlaf vergeh'n!
Gottfried Keller *1819 - †1890
Letzter Tag.
So erfrischend ist das Bad in all den Wochen nicht gewesen. So laut hat der Wind nie geweht. So hell hat die Sonne nie geschienen. Nichts ist wie an diesem letzten Tag.
Kurt Tucholsky
*1890 - †1935
Freitod


Lass ab, mein Herz, von Klagen und Sehnen – es scheint die Sonne durch Regen und Tränen; – es ist kein Leben davon befreit: Ein jedes hat seine Regenzeit, und Tage, trüb und traurig.
Henry Wadsworth Longfellow
*1807 - †1882
Ich sprach zur Sonne
Ich sprach zur Sonne: "Sprich, was ist die Liebe?"
Sie gab nicht Antwort, gab nur gold'nes Licht.
Ich sprach zur Blume: "Sprich, was ist die Liebe?"
Sie gab mir Düfte, doch die Antwort nicht.
Ich sprach zum Ew'gen: "Sprich, was ist die Liebe?" Ist's heil'ger Ernst, ist's süße Tändelei?
Da gab mir Gott ein Weib, ein treues, liebes, und nimmer fragt' ich, was die Liebe sei.
Emil Rittershaus
*1834 - †1897


Getrost!
Es ist der Schmerzen wert, dieses Leben. So lang uns Armen Gottes Sonne scheint und Bilder bess'rer Zeit um unsere Seelen schweben und mit uns noch ein treues Auge weint.
Friedrich Hölderlin
770 - 1843
Der Mensch, der gleich dem Aprilwetter, welches bald schön, bald wild, bald warm, bald kalt, bald trocken, bald naß, bald Sonne, bald Regen, bald Riesel, bald Schnee, bald Blumen, bald Klee.
Abraham a Sancta Clara
*1644 - †1709


Geregnet muss es haben, wenn die Sonne lieblich scheinen, gestürmt muss es haben, wenn die Stille uns wohl tun soll; nur durch einen Zusatz von Bitterkeit gewinnt das Leben seinen wahren Hochgenuss.
Johann Gottfried Seume
*1763 - †1810
Man kann ausschließlich – einschließlich – mit den Schattenseiten des Lebens zu tun haben, und doch drängt man sich zum Licht, wenn welches da ist. Wie ein kindlich scheues Blumenköpfchen zur Sonne sich wendet.
Peter Hille
*1854 - †1904


An die Bäume im Winter
Gute Bäume, die Ihr die starr entblätterten Arme reckt zum Himmel und fleht wieder den Frühling herab! Ach, ihr müsst noch harren, ihr armen Söhne der Erde, manche stürmige Nacht, manchen erstarrenden Tag! Aber dann kommt wieder die Sonne mit grünendem Frühling Euch; nur kehret auch mir Frühling und Sonne zurück? Harre geduldig, Herz, und birg in die Wurzel den Saft dir; unvermutet vielleicht treibt ihn das Schicksal empor.
Johann Gottfried von Herder
*1744 - †1803
Die Lieb' ist frei gegeben, und keine Trennung mehr. Es wogt das volle Leben wie ein unendlich' Meer. Nur eine Nacht der Wonne – ein ewiges Gedicht – und unser aller Sonne Ist Gottes Angesicht.
Novalis
*1772 - †1801


Nach Anakreon
Die Erde trinkt für sich, die Bäume trinken die Erde. Vom Meere pflegt die Luft getrunken auch zu werden. Die Sonne trinkt das Meer, der Mond, er trinkt die Sonnen – Wollt denn Ihr, Freund; mir das Trinken nicht vergönnen?
Martin Opitz
geadelt zu Opitz von Boberfeld
*1597 - †1639 1627

Wenn die Sonne weggegangen…

Wenn die Sonne weggegangen, Kömmt die Dunkelheit heran, Abendrot hat goldne Wangen, Und die Nacht hat Trauer an.
Seit die Liebe weggegangen, Bin ich nun ein taurig' Kind. Und die roten, frohen Wagen, Dunkel und verloren sind.
Dunkelheit muß tief verschweigen, Alles Wehe, alle Lust, Aber Mond und Sterne zeigen, Was ihr wohnet in der Brust.
Wenn die Lippen dir verschweigen Meines Herzens stille Glut, Müssen Blick und Tränen zeigen, Wie die Liebe nimmer ruht.
Clemens Brentano
*1778 - †1842
Beim ersten Licht der Sonne heute sei gesegnet! Wenn der lange Tag gegangen ist – sei gesegnet! In Deinem Lächeln und in Deinen Tränen – sei gesegnet! An jedem Tag Deines Lebens – sei gesegnet!
Altirischer Segenswunsch


Nicht die frömmelnden, aber die frommen Menschen achte, und gehe ihnen nach.
Ein Mensch, der wahre Gottesfurcht im Herzen hat, ist wie die Sonne, die da scheinet und wärmt, wenn sie auch nicht redet.
Matthias Claudius
*1740 - †1815
Nicht dem Irrlicht der Sinne vertraue der Mensch, doch eben so wenig der blendenden Sonne des Verstandes allein. Nur das Herz führt wie mildes, silbernes Mondlicht still und im Glauben durch die Nächte des Erdenlebens.
Wilhelm Blumenhagen
*1781 - †1839


Wenn Du einen Riesen siehst, der mit Dir kämpfen will, dann sei ohne Furcht.
Untersuche zuerst den Stand der Sonne, dann wirst Du sehen, dass der Riese vielleicht nur der Schatten eines Zwerges ist.
Aus China

Möge der erste Strahl der Sonne heute das Auge des traurigsten Menschen treffen, den Du kennst. Möge das erste Wort aus Deinem Munde heute das Auge des traurigsten Menschen zum Lachen bringen, der Dir begegnet.
Altirischer Segenswunsch


Ich lieg' im tiefen Schachte, ein roter Edelstein, von Nacht bedeckt, und schmachte Zu glüh'n im lichten Schein. Da droben geht die Sonne; ich träume manch Gedicht von ihrer Strahlenwonne – aber sie sieht mich nicht.
Emanuel Geibel
*1815 - †1884
Der Mensch ist ein Organ des Lebens, und Gott allein ist das Leben, und Gott lässt Sein Leben in das Organ und dessen Einzelnes einfließen, wie die Sonne ihre Wärme in den Baum und dessen Einzelnes einfließen lässt.
Emanuel von Swedenborg
*1688 - †1772


Das Firmament ist zu vergleichen mit dem Haupt des Menschen, die Sonne, der Mond und die Sterne mit den Augen, die Luft mit dem Gehörsinn, der Tau mit dem Geschmackssinn, die Seiten der Welt mit den Armen und dem Tastsinn.
Hildegard von Bingen
*1098 - †1179
Bild: Rose Hildegard
Der Sonne Geburtstag

Die Schieferdächer zottig und breit, noch wacht kein einzig Haus, zartklare Gegend und Einsamkeit, da jubelt ein Vöglein sich aus.
Die Sonne zu grüßen, so steigt es hinan in reiner und reineres Blau, bis man es nicht mehr sehen kann, nun jubelt die Himmelsau.
Die Schieferdächer zottig und lang, schroff ragt ein Berg einher, die Mondsichel zart und morgenbang, da Wolkenfleisch, blühend und schwer.
Die Lerche hat die Sonne geseh'n und sinkt nun wieder zu Tal. Das hören die Morgenwinde und weh'n, froh glühen die Wölklein zumal.
Kirschbäume steh'n und richten sich aus und schauen stumm sich um, wie Kinder steh'n mit Spruch und Strauß so köstlich blöd und dumm.
Siehe, da blitzt es freudig erhellt, da hebt es sich und steigt, das liebeleuchtende Antlitz der Welt, und unsre Seele schweigt.
Peter Hille *1854 - †1904
Quelle: Hille, Blätter vom fünfzigjährigen Baum: Gesammelte Werke von Peter Hille, Band 1, hg. von seinen Freunden, 1904 (posthum)
Wäre der Himmel nicht in Liebe, hätte seine Brust keine Reinheit. Wäre die Sonne nicht in Liebe, hätte ihre Schönheit kein Licht. Wären Erde und Berge nicht in Liebe, würde kein Gras aus ihrer Brust wachsen.
Rumi *1207 - †1273


Erkenntnis ist eine Sonne, die den Menschengeist erleuchtet; sie breitet nach allen Richtungen hin ihre glänzen en Radien aus; sie erfüllt mit ihrer Klarheit die Welt, und der Geist schwimmt auf ihren hellen Strahlen und badet sich im Lichtmeer.
Ludwig Bechstein *1801 - †1860
In gewisser Art lernen wir mehr von den Kindern, als die Kinder von uns. Wer ein Auge hat, lernt hier den Menschen. Wenn die Sonne aufgeht, kann sie der Blick umfassen. Wer kann in sie sehen, wenn's Hochmittag ist?
Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere
*1741 - †1796


Wenn Du einen Sektierer oder einen feindseligen Fanatiker triffst, dann schaue niemals auf das Trennende, sondern auf das Gemeinsame, das noch bleibt, und bestünde es nur darin, dass für Euch beide die Sonne scheint und der Regen fällt.
Ralph Waldo Emerson *1803 - †1882
Im Glanze Deines Angesichtes
Im Glanze Deines Angesichtes ward meiner Sehnsucht Mond erhellt. Am milden Strahle Deines Lichtes erblühte meine inn're Welt. Du bist zur Sonne mir geworden, die immer scheint und freundlich lacht, die wie die Sonn' im hohen Norden auch scheint in später Mitternacht.
Hoffmann von Fallersleben
*1798 - †1874


Wenn die Sonne fern im Westen sinkt, reicht sie still der Dunkelheit die Hand. Wenn der Tod hier einem Menschen winkt, trägt er seine Seele in ein Land, dass im Morgenglanz der Ewigkeit sie von Sorge und von Schmerz befreit.
Nachruf
Der Mensch kann dem Menschen und der Sonne nur, wenn sie untergeh'n und von ihm scheiden, freundlich und offen in's Antlitz schauen und nachsehen; am Tage und wenn sie bei ihm weilen, sieht er in beiden nur – die Flecken.
Moritz Gottlieb Saphir
*1795 - †1858


Jede Seele ist so groß wie die Welt und in jeder Seele ist Raum genug, dass sich darin alle Tragödien der Welt von neuem abspielen, wie auch die Pfütze groß genug ist, um die ganze Sonne darin zu fassen.
Edward White Benson
*1829 - †1896
Gott hat die lichte, mit Sonne geschmückte Hälfte seines großen Mantels von der Erde hinweggezogen, und mit der andern schwarzen Hälfte, worin Mond und Sterne gestickt sind, das Gehäuse der Welt umhängt, und nun schlafen alle seine Geschöpfe in Frieden.
Wilhelm Heinrich Wackenroder
*1773 - †1798


Neujahrs-Morgen Sonnenaufgang
Ein neues Jahr nimmt seinen Lauf.
Die junge Sonne steigt herauf.
Bald schmilzt der Schnee,
bald taut das Eis.
Bald schwillt die Knospe schon am Reis.
Und ob wir nicht bis morgen schau'n,
wir wollen hoffen und vertrau'n.
Deutsches Sprichwort

Frühlingsmorgen
Leuchtend brach der Strahl der Sonne, aus den weißen Nebelfluten, als ich heut' am frühen Morgen durch die taubenetzte Wiese kummervollen Herzens hinschlich; und die morgenfrische Erde streckte alle ihre Glieder, Blätter, Blüten, Halme, Gräser – alle durstend ihm entgegen. Ach, wenn also Deiner Liebe seligsüßer Strahl doch endlich segnend auf mich niedertaute, jene Nebel hell durchbrechend, die von allen Seiten trübe meines Lebens Pfad umfließen – wenn ich endlich, gleich der Erde, die im Glanz der Sonne badet, in dem Glanze Deiner Liebe meine Seele baden dürfte!
Wilhelm Arent *1864 - †um 1910
Vergissmeinnicht!
Wenn Dir die Sonne der Lebensfreuden heiter lacht; Vergissmeinnicht! Wenn sel'ge Wonne Dich fesselt mit des Zaubers Macht; Vergissmeinnicht! Wenn auch der Leiden umwölkte Nacht den Pfad umhüllt. Vergissmeinnicht! Wenn langes Scheiden die bange Brust mit Weh erfüllt.
Auguste Reuß zu Ebersdorf *1757 - †1831
Gräfin Auguste Caroline Sophie Reuß zu Ebersdorf, Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld, deutsche Dichterin
Quelle: Mein Stammbuch der Erinnerung, Freundschaft und Liebe heilig. Sammlung von 471 der auserlesensten und beliebtesten Stammbuchaufsätze, 1859 (7. Auflage 1875; Hg. Herrmann,


Beim Steigen, beim Sinken der Sonne, beim Schimmer des Mondes ist die Natur in einer raschen, unwillkürlichen Entzückung, in der sie noch freigebiger ist, noch weniger spart, und wie ein Pfau in stolzer Pracht allen Schmuck mit inniger Freude rauschend auseinanderschlägt.
Wilhelm Heinrich Wackenroder
*1773 - †1798
Für des Menschen wilde Brust ist keine Heimat möglich;
und wie der Sonne Strahl die Pflanzen der Erde, die er entfaltete, wieder versengt,
so tötet der Mensch die süßen Blumen, die an seiner Brust gedeihen,
die Freuden der Verwandtschaft und der Liebe.
Friedrich Hölderlin
*1770 - †1843


Du warst wie die Sonne, mit Deiner Seele hast Du unsere Herzen gewärmt.
Dein Lachen fehlt, Dein kluges Wort, Dein sanftes Gesicht.
Wir lieben Dich so sehr, Für jeden Tag mit Dir sind wir dankbar.
Wir vermissen Dich.
Nachruf
Du bist nicht tot, sondern nur untergegangen wie die Sonne.
Wir trauern nicht um einen, der gestorben ist, sondern über einen, der sich vor uns verborgen hat.
Nicht unter den Toten suchen wir Dich, sondern unter den Seligen des Himmels.
Theodoret von Cyrus
um 393 - um 460


Wolken seh' ich abendwärts ganz in reinste Glut getaucht, Wolken ganz in Licht zerhaucht, die so schwül gedunkelt hatten. Ja, mir sagt mein ahnend Herz: Einst noch werden, ob auch spät, wenn die Sonne untergeht, mir verklärt der Seele Schatten.
Ludwig Uhland
*1787 - †1862

Die Rose stand im Tau, es waren Perlen grau.
Als von Sonne sie beschienen, wurden sie zu Rubinen.
Friedrich Rückert
*1788 - †1866

An die Sonne
Sinke, liebe Sonne, sinke! Ende Deinen trüben Lauf, und an Deine Stelle winke bald den Mond herauf.
Herrlich und schöner dringe aber morgen dann herfür, liebe Sonn'! Und mit Dir bringe meinen Lieben mir.
Gabriele von Baumberg
*1768 - †1829

Die Sonne ist nur ein Schatten Gottes.
Michelangelo
*1475 - †1564
